Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist eine Grundlage der Versicherungsmathematik, denn sie macht den Zufall berechenbar. Jedes mögliche Ereignis, das im Einzelnen zwar dem Zufall überlassen ist, im Ganzen aber nach festen, messbaren Regeln abläuft, wird durch die Wahrscheinlichkeitsrechnung kalkulierbar.

Jeder Würfel bringt im nächsten Wurf ein unbestimmtes Ergebnis und doch wird eine genügend große Anzahl an Würfen als Ergebnis eine völlig gleiche Aufteilung auf Einsen, Zweien oder Sechsen bringen.

Der Versicherer weiß nicht, wer unter seinen Versicherungsnehmern einen Unfall haben wird. Aber er kann, eine entsprechende Anzahl von Versicherungsrisiken vorausgesetzt, Schadenhäufigkeit und Schadenquote schon im Voraus absehen.

Der Lebensversicherer weiß nicht, wer von seinen Versicherten die vorgegebene Laufzeit erleben wird und wer nicht. Aber eine Sterbetafel ermöglicht es ihm, sein Risiko genau einzuschätzen.